CO2 binden
Boden und Bäume machen einen großen Teil der Erdoberfläche aus, sind wichtiger Lebensraum für zahllose Spezies und gelten bei vielen Völkern als heilig. Sie helfen dabei, die Atmosphäre unserer Erde gesund und im Gleichgewicht zu halten, indem sie CO2 und andere Treibhausgase binden. Pflanzen und einige Mikroben nehmen CO2 aus der Luft aus und erzeugen daraus lebendes Gewebe.
Wenn Tiere Pflanzen fressen, geht der Kohlenstoff teilweise in ihren Körperzellen auf. Im Holz eines toten Baumes ist immer noch Kohlenstoff gebunden und auch gesunde Böden tragen maßgeblich dazu bei. Wenn wir weiter Wälder abholzen und zulassen, dass sich die Qualität unserer Böden verschlechtert, indem wir sie zum Beispiel zwischen den Ernten brachliegen lassen und so den Elementen aussetzen, wird der natürliche Kreislauf der Treibhausgas-Aufnahme zerstört.
Wir sollten also Wälder besser schützen, sie wiederaufforsten und unsere Nutzpflanzen so anbauen, dass die Böden, auf denen sie wachsen, gesund bleiben, wenn wir die Systeme unserer Erde und ihre Lebensräume im Gleichgewicht halten wollen.
Meere und Feuchtgebiete sind wertvolle Ökosysteme der Erde und bilden den Lebensraum für Meeresflora und -fauna. Auch sie sind stark von den Folgen des Klimawandels betroffen: Dass sich das Wasser der Ozeane erwärmt und sich Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre sammeln, wirkt sich negativ auf Tiere und Pflanzen im Meer und die umliegenden Lebensräume aus.
Dabei sollten wir nicht vergessen, dass Meere und Feuchtgebiete eine der wenigen natürlichen Möglichkeiten sind, wie wir die Treibhausgase in unserer Atmosphäre reduzieren können. Pflanzen in den Ozeanen, an der Küste und vor allem in Moorgebieten nehmen bei der Photosynthese CO2 auf und speichern den Kohlenstoff in ihrem Gewebe, im Gewebe der Tiere, die sie fressen, und im Boden.
Wenn wir die Ökosysteme von Feuchtgebieten an Küsten und im Inland schützen und wiederherstellen, können sie nicht nur überleben und wachsen, sondern auch weiterhin unsere Treibhausgasemissionen aufnehmen. Es wird auch bereits daran geforscht, wie man künstlich dafür sorgen könnte, dass mehr CO2 im Wasser der Meere gebunden wird, allerdings scheinen die Möglichkeiten hier begrenzt zu sein und solche Eingriffe könnten dem Leben im Ozean schaden.
Direct-Air-Capture-Systeme sind groß angelegte, industrielle Luftfilteranlagen, die CO2 direkt aus der Luft aufnehmen, um es anschließend zu komprimieren und tief in der Erde in stabile Felsformationen zu pumpen. Dieser Ansatz, der zwar theoretisch eine Möglichkeit darstellt, CO2 zu binden, ist allerdings sehr energie- und kostenintensiv.
Technologische Fortschritte könnten dafür sorgen, dass Direct-Air-Capture-Systeme zu einem wertvollen Mittel im Kampf gegen den Klimawandel werden, doch selbst wenn es uns gelingt, diese Technologie weiterzuentwickeln und marktfähig zu machen, ist es in fast allen Fällen günstiger und vor allem einfacher, CO2-Emissionen bereits an der Quelle einzusparen.