Weltmächte

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USA

Die USA sind die größte Volkswirtschaft und eines der reichsten Länder der Welt. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind die USA den Folgen des Klimawandels weniger stark ausgesetzt und haben die Möglichkeit, sich gezielt darauf einzustellen. Allerdings sehen sich Menschen mit geringen Einkommen, indigene Gemeinschaften und nicht-weiße Gruppen im Land oft unverhältnismäßig hohen Risiken ausgesetzt, da sie keinen oder nur einen unzureichenden Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen und Schutzmaßnahmen haben. Die USA beteiligen sich an umweltschädlichen Methoden zur Ressourcengewinnung im Globalen Süden und erzielen einen Finanzüberschuss durch internationalen Handel.

Die USA üben einen gewaltigen geopolitischen Einfluss aus und sind dem Übereinkommen von Paris 2021 wieder beigetreten, um ein verbindliches Interesse am Erreichen der eigenen Klimaziele zu zeigen. Im Verlauf der Geschichte haben die USA mehr Treibhausgasemissionen produziert als jedes andere Land – zurzeit sind sie der zweitgrößte Produzent davon. Die jährlichen Treibhausgasemissionen liegen pro Kopf gerechnet ungefähr dreimal so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Der Transportsektor ist die größte Quelle für die Emissionen in den USA, gefolgt von der Energiewirtschaft und der Industrie (Environmental Protection Agency, 2023).

Um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, wurde 2021 in den USA zum ersten Mal eine National Climate Task Force ins Leben gerufen, die landesweit dafür zuständig ist, Wohnraum vor extremen Temperaturen zu schützen, Standards zur Vermeidung von Flutkatastrophen zu etablieren, die Beschäftigung in grünen Jobs zu fördern und den Aufbau von Projekten zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen.

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CHINA

China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und spielt eine zentrale Rolle beim internationalen Handel und Gewerbe. Viele Regionen in China sind überschwemmungsgefährdet und leiden immer wieder stark unter den Folgen von Wirbelstürmen. Eigentlich gibt es im Land relativ wenige Dürren, doch wurde es erst vor Kurzem von einer der bedrohlichsten Hitzewellen seit Jahrzehnten getroffen. Wie sehr die Menschen in den unterschiedlichen Regionen von Katastrophen gefährdet sind, hängt stark von ihrer Lage und ihrem Zugang zu wichtigen Ressourcen ab.

China hat im Verlauf seiner Geschichte im Vergleich zu allen anderen Ländern die zweitmeisten Treibhausgase produziert und ist im Moment der größte Produzent davon. Pro Kopf gerechnet liegen die Emissionen etwa beim weltweiten Durchschnitt. China gilt heute allgemein als „Weltfabrik“ und trägt mit seiner Fertigungsindustrie erheblich zur Umweltverschmutzung bei. Viele der Produkte, die in chinesischen Fabriken hergestellt werden, bedienen die Nachfrage auf den Märkten westlicher Länder. Die chinesische Stahl-, Zement-, Chemie- und Petrochemie-Industrie ist ebenfalls ein großer Produzent von Luftverschmutzung und Treibhausgasen.

China ist bekannt dafür, landeseigene Ressourcen flexibel für den Kampf gegen den Klimawandel einzusetzen und so die eigene Belastbarkeit zu verbessern. Das Land hat sich außerdem zu einer sogenannten Energierevolution verpflichtet und möchte auch weltweit eine führende Rolle beim Klimaschutz einnehmen. Obwohl das Land selbst weit mehr Kohle verbraucht als die meisten anderen Länder, ist es gleichzeitig auch der größte Exporteur sauberer Technologien. China hat außerdem durch den Aufbau regionaler CO2-Handelsmärkte dafür gesorgt, dass Emissionen reduziert werden können.

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CHINA
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EUROPA

Europa ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde. Der Einfluss und Entwicklungsgrad der verschiedenen Wirtschaftsräume variiert dabei zum Teil stark. Länder wie Deutschland, das Vereinigte Königreich und Frankreich sind reich und haben hohe Lebensstandards, während es in Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Griechenland hohe Armutsraten gibt. Daher wirken sich auch die Folgen des Klimawandels unterschiedlich in den Regionen aus und zahlreiche Gemeinschaften, vor allem mit geringen Einkommen oder am Rand der Gesellschaft, sind stark gefährdet.

Europa leistet mit Abstand die meiste Entwicklungshilfe auf der Welt. Doch wie auch die USA stützen gerade die Industrienationen in Europa ihr Wirtschaftswachstum auf zum Teil ungerechten Handelspartnerschaften mit ärmeren Regionen im Globalen Süden, wo sie ihren Reichtum generieren und Ressourcen abschöpfen.

Europa bekommt die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich zu spüren: Temperaturen steigen, es kommt öfter zu Hitzewellen und Extremwetterlagen mit Stürmen und Überschwemmungen, Niederschlagsmuster verändern sich, Gletscher schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Diese Veränderungen, die den ganzen Kontinent betreffen, stellen eine große Herausforderung dar und belasten Ökosysteme, die Landwirtschaft, Wasservorkommen, die Gesundheitsversorgung und die vorhandene Infrastruktur.

Im Laufe seiner Geschichte hat Europa ähnlich viel Treibhausgasemissionen produziert wie die Vereinigten Staaten. Im Moment gilt der Kontinent als drittgrößter Verursacher davon. Pro Kopf gerechnet liegen die Emissionen ungefähr beim weltweiten Durchschnitt. Als großer Schritt für mehr Klimaschutz in Europa gilt der europäische grüne Deal, der vorsieht, dass man bis 2050 die Klimaneutralität erreicht.

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EUROPA
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GLOBALER SÜDEN

Der Globale Süden ist ein anderer Begriff für die Gemeinschaft der Entwicklungsländer auf der Erde. Der Großteil der Menschheit lebt in diesen Ländern, die sich über Afrika, Asien, Zentral- und Südamerika, die Karibik und Ozeanien erstrecken. 

Im Verlauf der Geschichte wurden die meisten Treibhausgasemissionen von den USA, Europa und China produziert. In diesen Ländern und Regionen konnte dadurch auch großer Ressourcenreichtum und wirtschaftlicher Wohlstand entstehen, der zum Teil auch darauf fußte, dass andere Länder als Kolonien ausgebeutet wurden, was diesen die Möglichkeit nahm, sich selbst zu entwickeln, um sich heute wirksam gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, China, die USA und Europa als individuelle Mächte im Spiel zu haben, die jeweils eine eigene Verantwortung für den Klimawandel tragen. Die Länder im Globalen Süden haben zwar alle ihre eigenen Ausgangslagen, Motivationen und Prioritäten, sind im Spiel aber als eine Macht repräsentiert, die in der Vergangenheit unterdrückt wurde und heute von den Auswirkungen des Klimawandels unverhältnismäßig stark betroffen ist, obwohl sie selbst nur wenig dazu beigetragen hat. Obwohl zwei Drittel der Menschheit im Globalen Süden lebt, entsteht dort nur etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen. Und pro Kopf gerechnet liegen die Emissionen bei etwa der Hälfte des globalen Durchschnitts.

Gemeinschaften im Globalen Süden leiden besonders stark unter Extremwetterlagen, Wassermangel, Missernten, steigenden Meeresspiegeln, dem Verlust an Biodiversität, Gesundheitsrisiken, Vertreibung und zu wenigen Ressourcen für mehr Klimaschutz. Das alles trägt dazu bei, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität in den betroffenen Ländern zu bedrohen.

Um dieser Lage etwas entgegenzusetzen, haben Länder des Globalen Südens regionale Partnerschaften gebildet, um Frühwarnsysteme zu entwickeln (African Centre of Meteorological Application for Development), um einen besseren Katastrophenschutz zu leisten (Asian Disaster Preparedness Center) und um Märkte für erneuerbare Energien zu schaffen (Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership). Jugend-Initiativen wie das Caribbean Youth Environment Network werden dort immer beliebter und leisten wertvolle Arbeit. Die Bemühungen werden durch globale Finanzinstrumente wie dem Green Climate Fund unterstützt, der Klimaprojekte und Hilfsaktionen im Globalen Süden finanziert. Viele Länder im Globalen Süden kämpfen noch immer für Ausgleichszahlungen für die Jahrhunderte der Ausbeutung, die dazu geführt haben, dass sie heute den Folgen des Klimawandels schutzlos ausgeliefert sind. Diese Klima-Reparationszahlungen sollen dafür sorgen, dass sich die Länder mehr Klimaschutz leisten und sich auf saubere Art entwickeln können.  

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