Systemrisiko-Management
ProjektkarteDer internationale Luftverkehr hat dabei geholfen, die Welt näher zusammenrücken zu lassen als je zuvor. 2020 hat er aber auch dazu beigetragen, dass sich die Corona-Pandemie in nur wenigen Monaten auf der ganzen Welt ausbreiten konnte. Ein Jahrzehnt vorher hat sich die Immobilienkrise auf dem US-amerikanischen Markt zu einer weltweiten Wirtschaftskrise entwickelt, da die Finanzsysteme der Welt so eng zusammenarbeiten. Das sind Beispiele dafür, welche Risiken aus solchen miteinander verknüpften Systemen entstehen können – man nennt sie Systemrisiken.
Die Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, sind ebenfalls Systemrisiken. Ein gutes Beispiel dafür sind unsere Nahrungssysteme. Wir bauen eine geringe Anzahl verschiedener Nutzpflanzen in relativ wenigen Regionen an, die zudem noch sehr stark von Klimakatastrophen betroffen sind. Die produzierte Nahrung wird ungleich verteilt, Hunderte von Millionen Menschen sterben an Hunger in klimagefährdeten Ländern, während in Industrienationen Nahrung verschwendet wird. Außerdem ist die Nahrungsmittelproduktion für ein Drittel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich und trägt maßgeblich zur Zerstörung von Ökosystemen bei.
Wenn wir Gemeinschaften auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten wollen, müssen wir solche Systemrisiken unbedingt vermeiden. Am Beispiel der Nahrung: Die Nahrungsproduktion sollte vielfältiger angelegt und auf verschiedene Orte verteilt sein. Eine unnötige Überproduktion sollte vermieden und die Nahrung gerecht verteilt werden.
Eine Systemrisiko-Planung gilt es aber auch in anderen Bereichen einzusetzen, darunter Finanzen, Gesundheit und Politik. Sie alle sind gefährdet, wenn sich die Auswirkungen des Klimawandels weiter verschärfen.
1x pro Runde: Erhalte 2 Gesellschaft-Stabilitätsplättchen.
Briefing note on systemic risk (UN Office of Disaster Risk Reduction, UNDRR)
Climate change risk assessment (Chatham House)
New Tools Needed to Assess Climate-Related Financial Risk (The White House)