Biodiversitätsschutz
ProjektkarteDas Projekt Half-Earth hat es sich zum Ziel gesetzt, 50% der Oberfläche der Erde unter Schutz zu stellen, um das massenhafte Aussterben von Arten zu stoppen.
Der Ameisenforscher Edward Osborne Wilson hat den Begriff „Half-Earth“ 2014 gemeinsam mit dem Journalisten Tony Hiss geprägt, und baut damit auf ähnlichen Initiativen des Wildlands Network und der WILD Foundation auf, die sich bereits seit den 1990er-Jahren dafür einsetzen. Umweltschützer der beiden Organisationen hatten sich von Wilsons Forschungen zur Biogeografie von Inseln in den 1960er-Jahren inspirieren lassen. Wilson stellte damals mit Robert MacArthur einen mathematischen Zusammenhang zwischen der Artenvielfalt und der Inselfläche fest, der auf der vierten Wurzel fußt. Jahrzehnte später stellte Wilson gemeinsam mit anderen Aktivisten die These auf, dass die Naturschutzgebiete der Erde zu Biodiversitäts-Inseln in einer von Menschen veränderten Landschaft geworden sind. Wenn nur 10% der Ökosysteme in Naturschutzgebieten geschützt werden, werden nur 56% (d. h. 4√0,1) der Spezies überleben. Werden 50% der Erde – also Half-Earth – geschützt, überleben 84% (d. h. 4√0,5) der Spezies.
Um die Flächen zu finden, die für die von Half-Earth geforderten Naturschutzgebiete erforderlich sind, müssen drei Probleme überwunden werden: der Fleischkonsum, die Flächennutzung von erneuerbaren Energiequellen und die zum Teil uneinig agierende Naturschutzbewegung. Die Viehindustrie nimmt deutlich mehr Raum in Anspruch als jeder andere Sektor der Weltwirtschaft und ist damit ein entscheidender Faktor beim Aussterben der Arten. Erneuerbare Energien haben im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen eine geringere Energiedichte (W/m2) und nehmen mehr Raum ein. Da Naturschutzgebiete, die Fleischindustrie und erneuerbare Energien Flächen in Anspruch nehmen, die ohnehin kaum vorhanden sind, muss sichergestellt werden, dass indigene Völker und Randgruppen dadurch nicht vertrieben werden. Umwelt- und Naturschutzgruppen sollten dafür Sorge tragen, dass sie mit ihrer zum Teil dunklen Vergangenheit brechen und Partnerschaften mit indigenen Völkern und der Bewegung für Umweltgerechtigkeit eingehen. Ein so ambitioniertes Ziel wie das von Half-Earth wird sich nicht ohne die Mithilfe der weltweiten Landwirtschafts- und Energiesektoren umsetzen lassen und muss von einer vielfältigen, durchsetzungsfähigen und internationalen Gemeinschaft unterstützt werden.
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The WILD Foundation’s Nature Needs Half campaign
EO WIlson’s Half-Earth project
WWF Living Planet Report (WWF)
Land Use (Our World in Data)
Sierra Club apologizes for racist views of ‘father of national parks’ John Muir (The Guardian)