Die Entscheidung, wofür eine Regierung ihr Haushaltsbudget investiert, hängt oft an der Frage, ob die Investitionen das Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigern. Das BIP ist ein Gradmesser dafür, wie viele Waren und Dienstleistungen in einem Land produziert werden. Viele Staaten sind bisher davon ausgegangen, dass ein höheres BIP ein Anzeichen dafür ist, dass es den Menschen im Land besser geht, da mehr und bessere Waren und Dienstleistungen angeboten werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass das BIP-Wachstum nicht wirklich etwas darüber aussagt, wie gut es den Menschen geht. So steigert der Bau von Kohlekraftwerken zwar das BIP, die dadurch entstehende gesundheitsschädliche Luftverschmutzung und der Ausstoß von Treibhausgasen werden aber nicht berücksichtigt. 

Bei der Art, wie Regierungen Geld ausgeben und den Erfolg ihrer Gesellschaft und Wirtschaft einschätzen, muss es zu einem Umdenken kommen. Das kann jedoch gerade in politischen Systemen schwierig sein, die kurzfristige Ziele verfolgen und fälschlicherweise annehmen, dass Wirtschaftswachstum immer der eigenen Bevölkerung oder unserem Planeten zugutekommt.

Es gibt immer mehr Regierungen, die bei ihrer Haushaltsplanung Investitionen in das Wohlbefinden der Bevölkerung berücksichtigen. Sie legen bei der Entscheidung, wie das Geld ausgegeben werden soll, verschiedene Statistiken zugrunde, die sich unter anderem mit Aspekten wie psychischer Gesundheit, Umwelt und den Rechten von indigenen Gemeinschaften befassen.

Da die Haushaltsperiode in vielen Ländern allerdings recht kurz ist und meist nur die Ausgaben für ein Finanzjahr oder eine Legislaturperiode bestimmt werden, könnte dies sinnvollen langfristigen Investitionen im Wege stehen, die unbedingt notwendig sind, um schwerwiegende Probleme wie psychische Leiden oder die fortschreitende Umweltzerstörung zu lösen.

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• Australia's wellbeing budget: what we can – and can't – learn from NZ (The Conversation)

• New Zealand: Changing the Conversation on Well-Being (IMF)