Im Nachgang der weltweiten Finanzkrise von 2007–2008 haben Staaten nach Möglichkeiten gesucht, wieder eigenes Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Viele haben dabei den Einsatz öffentlicher Gelder ausgeschlossen, was dazu geführt hat, dass den Zentralbanken eine besonders große Rolle bei dieser Entwicklung zukam. Eines der Mittel, das sie dabei nutzten, ist die sogenannte Quantitative Lockerung. 

Banken erzeugen Einnahmen, wenn sie Anleihen ausgeben. Bei der Quantitativen Lockerung geben Zentralbanken neue Geldreserven aus und kaufen damit Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen und Geschäftsbanken, damit diese mehr Geld haben, um die Wirtschaft zu stärken. Der Preis für die aufgekauften Anleihen steigt dadurch und senkt die Zinsen, sodass Banken und Unternehmen mehr Geld leihen können, was ebenfalls der Wirtschaft zugutekommt. Das Ziel dieses Prozesses ist eine allgemeine Steigerung des Wirtschaftswachstums.

Viele der Gelder, die der Anleihen-Kauf mithilfe der Quantitativen Lockerung freigemacht hat, sind in Verfahren geflossen, die umweltschädlich sind und bei denen fossile Brennstoffe eingesetzt werden. Das Konzept einer umweltverträglichen Quantitativen Lockerung sieht vor, dass nur Anleihen gekauft werden dürfen, die absehbar dem Aufbau von erneuerbaren Energien, dem Umweltschutz und anderen nachhaltigen Zwecken dienen. Das würde die Kreditkosten für grüne Investitionen senken und sie insgesamt attraktiver machen. Außerdem könnten Staaten grüne Beschäftigungsfelder erschließen und die eigene Wirtschaft widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels machen.

Es gibt zwar Zentralbanken, die Wege suchen, ihren Anleihen-Kauf grüner zu gestalten, doch handelt es sich dabei noch um Einzelfälle. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, mit denen Zentralbanken den Klimaschutz auch ohne die Ausgabe von zusätzlichen Geldern fördern können. Ein Schritt ist die Berücksichtigung von Klimarisiken in den Zielen und Aufträgen der Zentralbanken selbst. Aber auch die Risikoeinschätzung nach Maßstäben der allgemeinen Systemstabilität kann dabei helfen, die Klimarisiken zu steuern, denen sich Unternehmen und Investoren stellen müssen. Banken sollten Richtlinien und günstigere Zinskonditionen für die Ausgabe von grünen Krediten erhalten und Zentralbanken keine Anleihen mehr von Unternehmen in der fossilen Industrie mehr kaufen dürfen.

Zu Beginn der Projektphase: Ziehe 1, 2 oder 3 zusätzliche Projektkarten, wenn du 2–3, 4–5 oder 6 oder mehr Geld-Symbole in diesem Projekt hast.

• Can Green Quantitative Easing (QE) Reduce Global Warming? (Foundation for European Progressive Studies)

• Green Central Banking

• The Green Central Banking Scorecard (Positive Money)

• Central Banking for a Low-Carbon Economy (Positive Money)